Konzept

Die HAB ist klar strukturiert:

Die Spielfähigkeit im Handball -

Das "Was" (Didaktik) und das "Wie" (Methodik)

Die Fähigkeit „Handball zu spielen“ fasziniert viele Menschen in der ganzen Welt. Besonders stark ausgeprägt ist die Begeisterung in Europa. Handball ist nach Fußball die zweitbedeutendste Sportart.

Dänemark holt sich den Titel

Dänemarks Handballer haben den Traum Serbiens von drei Final-Triumphen platzen lassen und fahren als Europameister zu den Olympischen Spielen nach London. Der WM-Zweite gewann vor der stimmungsvollen Kulisse von 20.000 Zuschauern in Belgrad das EM-Endspiel gegen den Gastgeber mit 21:19 (9:7). Die Dänen beerben mit ihrem zweiten EM-Titel nach 2008 Frankreich.

Die Fähigkeit auf höchstem Niveau Handball zu spielen kann gezielt entwickelt werden. Dabei sollten die Ergebnisse der Wissenschaft für den Lernprozess, Entwicklung der Spielfähigkeit, genutzt werden und in ein didaktisch – methodisches Konzept der Spielfähigkeit im Handball übergeführt werden.

Anfänglich spricht man von einer fundamentalen Spielfähigkeit, dann von einer Basis-Spielfähigkeit, die dann in die spezielle Spielfähigkeit und dann spezifische Spielfähigkeit des Handballers übergeht.

Die Didaktik beschäftigt sich mit der Zielsetzung, also dem „Was“ entwickelt werden soll und die Methodik gibt Auskunft über das „Wie“ das Ziel, also in welchen Lernschritten das Ziel mit hoher Wahrscheinlichkeit erfolgreich erreicht wird.

Die Nationalspieler Dänemarks, aber natürlich auch die Nationalspieler anderer Nationen überzeugen mit ihren Leistungen besonders durch eine erfolgsorientierte, überdurchschnittliche Spielfähigkeit. Daraus lässt sich ableiten, dass die

Entwicklung der Spielfähigkeit im Handball

oberste Zielsetzung ist. Beobachtet man Topspieler, dann kann man die Spielfähigkeit in folgende Komponenten unterteilen:

  1. Die hohe Präzision der Handlungen
  2. Die situationsangepasste Schnelligkeit der Handlungsausführung
  3. Das sehr große Handlungs- bzw. Aktionsrepertoire der Spieler
  4. Großer Entscheidungswille und konsequente Verantwortungsübernahme
  5. Hohe Erfolgsquote der Entscheidungen

Oberste Zielsetzung für die Ausbildung im Handball ist es also die Fertigkeiten und Fähigkeiten sowie das Entscheidungsverhalten so zu entwickeln, dass der Handballer und die Handballerin die obengenannten Kriterien der Spielfähigkeit auf möglichst hohem Niveau erfüllen können.

Natürlich müssen die genetischen Voraussetzungen vorhanden sein, dass das möglich ist, aber die leistungsorientierte Ausbildung darf sich keine anderen Ziele setzen, damit sie den internationalen Ansprüchen gerecht wird.

Eine besonders wichtige Rolle in der Ausbildung spielen die Trainer.

Betrachten wir das Oberstziel „Spielfähigkeit“ mit den dazugehörigen Kriterien, können wir daraus bereits die erste der folgenden vier Fragen beantworten:

  1. Welche didaktische Konzeption erfüllt die Anforderungen der Entwicklung der Spielfähigkeit im Handball
  2. Welche methodischen Strategien sind bei der Umsetzung zu bevorzugen
  3. Welche Schwerpunkte werden in den einzelnen Leistungs- bzw. Altersstufen gesetzt
  4. Wie werden die Schwerpunkte erfolgreich (methodisch) trainiert

Alle diese Fragen zu beantworten ist Aufgabe dieser Arbeit geworden. Mit den Antworten und den dazu aufgeführten Beispielen sollte es möglich sein die Trainerarbeit in allen Leistungs- und Altersstufen, besonders im Leistungstraining ab dem 2. Jahr B-Jugend zu verbessern.

Die didaktische Konzeption

  1. Ausbildungsziele:
    - Hohe Präzision der Handlungen
    - Situationsangepasste Handlungsschnelligkeit
    - Großes Handlungs- bzw. Aktionsrepertoire
    - Entscheidungsfähigkeit (Wille, Verantwortung, Führungsqualität)
    - Handlungsfähigkeit

  2. Festsetzung der Trainingsschwerpunkte für die einzelnen Leistungs- bzw. Altersstufen nach Fertigkeiten, Fähigkeiten (Koordination, Technik, Taktik, Kondition)

Die didaktisch-methodische Konzeption

An dieser Stelle müssen wir einen Blick auf die augenblickliche Situation unserer Kinder, die der Handballsport für sich gewinnen kann, werfen. Es zeigt sich, dass sich nicht immer die talentiertesten Kinder, besonders im männlichen Bereich - hier dominiert der Fußball - fürs Handballspielen entscheiden. Aber auch ganz allgemein zeigen die Kinder der heutigen Gesellschaft in Deutschland folgende Merkmale:

- Koordinative Schwächen
- Konditionelle Schwächen
- Aufmerksamkeitsprobleme
- Motivationsprobleme

Wir müssen von einer ungünstigen Ausgangssituation zu mit höchsten sportlichen Qualitäten ausgestatteten Zielen gelangen. Dies verlangt eine weitere, eine didaktisch-methodische Aufarbeitung des Lernweges.

Da Handball ein Ballspiel ist, steht an erster Stelle des Entwicklungsprozesses die handballübergreifende Ballschule und die Schulung breitgefächerter koordinativer Grundlagen. Danach folgt die handballgerichtete Ballschule und handballgerichtete motorische Entwicklung. Dann erst die handballspezifische Ballschule und motorische Ausbildung.

In jeder Stufe geht es um die Entwicklung von Koordination (Fähigkeiten), Technik (Fertigkeiten) und Taktik (situationsgerechtes Entscheiden).


Methodisch gesehen ist das „Ganzheitliche Lernen“ am erfolgreichsten. Diesem Leitbild wird durch das „Spielen lernen durch Spielen“ Rechnung getragen. In einer Spielreihe werden aufeinander aufbauende Spiele anforderungsgerecht so aneinandergereiht bis das Zielspiel erreicht wird. Trotzdem empfiehlt es sich immer wieder die Koordination, Technik und Taktik in Abschnitte zu zerlegen und auch in diesen Teilabschnitten zu üben (Übungsreihe).

Spielreihe als Hauptstraße – Übungsreihen als Nebenstraßen

Sowohl in der Spielreihe als auch in der Übungsreihe kommt der Korrektur eine große Bedeutung zu. Traineraufgabe ist es auf eine exakte Bewegungsausführung wertzulegen und auch die Kleinigkeiten zu beachten, das heißt besonders die motorischen Merkmale der Technik zu erkennen und zu bewerten. Solche Merkmale finden wir nicht nur in der Technik, sondern auch in den taktischen Systemen in Angriff und Abwehr. Sie können auch als Korrekturmerkmale verstanden werden.

Beispiel Technik: Torwurf oder Passbewegung. Wesentliche Korrekturmerkmale sind (a) der hohe Ellenbogen, (b) der Handgelenkeinsatz und (c) das Halten / Greifen des Balles.

Beispiel Taktik: Angriffssystem. Wesentliche Korrekturmerkmale sind (a) Auslösehandlung, (b) Laufwege (Schrittlänge und Timing) und (c) Entscheidungsalternativen.

Korrekturmerkmale für die Spielfähigkeit wären z.B.:

- Auslösehandlungen durchführen
- Auslösehandlungen erkennen und Folgehandlung
- Richtiges Timing
- Antizipative Handlungen
- aktives Verteidigen
- Handlungsschnelligkeit (Entscheidungsverhalten)
- Präzision der Handlung
- Übernahme von Verantwortung (Führungsrolle)

Die drei folgenden methodischen Prinzipien sind besonders für das erfolgreiche Erlernen der Spielfähigkeit im Handball von größter Bedeutung bei der Umsetzung in die Trainingspraxis:

  1. Vom Leichten zum Schweren
  2. Vom Einfachen zum Komplexen
  3. Vom Individuellen zur Gruppe

Daraus ergibt sich, dass im individuellen Lernprozess das Erlernen der Technik vor dem Einsatz der Technik stehen muss.

Aus Motivationsgründen ist es notwendig Abwechslung in die einzelnen Spiele und Übungen zu bringen, aber das mehrmalige und gezielte Wiederholen der gesetzten Ziele in den einzelnen Lernabschnitten ist für den Erfolg unumgänglich. Einerseits geht es hierbei um den Wiedererkennungswert, andererseits kann der Lernende Übungsinhalte nur durch Wiederholen festigen oder automatisieren.

Das Erreichen der gesetzten Ziele (motorisches Lernen) braucht Zeit. Beim Lernen und Trainieren werden biologische Anpassungsprozesse gestartet, die je nach Schwierigkeitsgrad (Komplexität) unterschiedliche Zeitfenster benötigen bis sie zu einem erkennbaren Fortschritt führen, der dann in der Spielpraxis auch erfolgreich eingesetzt werden kann.

Zeitfenster für 2 x wöchentlich Trainierende mit durchschnittlicher Begabung:

- Motorische Veränderungen:
4-6 Wochen bei einfachen Bewegungen bis 3-4 Monate bei komplexeren Abläufen. Sind ca. 7-32 Trainingstage
- Ausdauertraining:
5-10 Wochen. Sind ca. 10-20 Trainingstage

Das Zeitfenster für Schnelligkeit orientiert sich in erster Linie am Zeitfenster für motorische Veränderungen, weil Schnelligkeit nur bedingt trainierbar ist und im Wesentlichen beeinflusst ist durch die Automatisierung der Technik und die Reaktion und Antizipation.

Krafttraining (Halte- und Stützkrafttraining, allgemeines Krafttraining und spezielles Krafttraining - Athletiktraining) sind langfristig, über mehrere Jahre, ausgelegt. Sie sind ganzjährig und altersgerecht in den Trainingsprozess einzuplanen und damit Bestandteil jeder Trainingseinheit. Auch im Athletiktraining ist das 6+1 Wochenprinzip zu beachten.

Des Weiteren ist es wichtig, dass den Sportlern in ihren Entwicklungsprozessen (langfristiger Leistungsaufbau) Regenerationszeiten gegeben werden. Da auch der langfristig- motorische Anpassungsprozess das neue Gleichgewicht auf höherem Niveau erst wieder finden muss, erfordert optimales Training eine Belastungsreduzierung für eine Woche nach ca. 6 Wochen Training.

Hier greift das 6+1 Wochenprinzip. D.h. 6 Wochen Training bestimmter (2-3) Trainingsschwerpunkte und dann 1 Woche Regeneration durch reduzierte Trainingsintensität und spielerische Trainingsformen. Trainingsschwerpunkte, die mehr als 6 Wochen benötigen, werden nach der Regenerationswoche im neuen Abschnitt weitertrainiert.

Während der 6 Wochen muss darauf geachtet werden, dass die einzelnen Einheiten aufeinander aufbauen und stetig steigende Anforderungen an die Spieler stellen.


Als weitere Vorgabe für die Trainingsvorbereitung bzw. Trainingsplanung gelten drei Lernstufen:

  1. Spaß und Spielen mit Ball
  2. Spielen und Üben (Spielreihe mit Übungsreihen)
  3. Spielen und Üben in Spielsituationen

Damit steht das didaktisch-methodische Konzept:

  1. Ausbildungsziele:
    - Hohe Präzision der Handlungen
    - Situationsangepasste Handlungsschnelligkeit
    - Großes Handlungs- bzw. Aktionsrepertoire
    - Entscheidungsfähigkeit (Wille, Verantwortung, Führungsqualität)
    - Handlungsfähigkeit

  2. Festsetzung der Trainingsschwerpunkte für die einzelnen Leistungs- bzw. Altersstufen nach Fertigkeiten, Fähigkeiten (Koordination, Technik, Taktik, Kondition)

  3. Drei Lernstufen:
    1. Spaß und Spielen mit Ball – handballübergreifende Schulung
    2. Spielen und Üben (Spielreihe mit Übungsreihen) – handballgerichtete Schulung
    3. Spielen und Üben in Spielsituationen – handballspezifische Schulung

  4. Methodische Prinzipien (Trainingsprinzipien):
    1. Vom Leichten zum Schweren
    2. Vom Einfachen zum Komplexen
    3. Vom Individuellen zur Gruppe
    4. Erlernen der Technik vor Einsatz der Technik
    5. Abwechslung
    6. Gezielte Wiederholung
    7. Lern- und Regenerationszeiten beachten

  5. Korrektur der motorischen Merkmale

Entwicklung der Schwerpunkte in den einzelnen Leistungs- bzw. Altersstufen

Ausgehend vom Oberstziel „Spielfähigkeit“ mit den beschriebenen Komponenten gilt es nun die Voraussetzungen der Spielfähigkeit festzustellen und diese dann methodisch bis zum Beginn des Entwicklungsprozesses zurückzuführen.

Wie entsteht die Präzision, wie die Handlungsschnelligkeit? Wie erlangt der Handballer das Handlungsrepertoire? Was sind die Voraussetzungen für Führungsqualität? Und was gilt es zu erlernen, um die Fähigkeit zu erlangen, richtig zu entscheiden? Z.B.: Beim Stoßen auf die Nahtstelle - Torwurf oder Abspiel!

Die Antworten bringen uns wieder auf die bereits bekannten Einflussfaktoren von Leistung (Spielfähigkeit). Es sind:
- Koordination
- Technik
- Taktik
- Athletik
- Wahrnehmung (mit Informationsverarbeitung)
- Antizipation
- Talent
- Persönlichkeit

Vereinfachtes Modell der Komponenten der sportlichen Leistungsfähigkeit nach Jürgen Weineck

Ein Trainingskonzept liegt dann vor, wenn die einzelnen Einflussbereiche gemäß des didaktisch-methodischen Konzeptes in einen über den gesamten Entwicklungszeitraum bis zum Erwachsenenalter reichenden Entwicklungsplan eingearbeitet sind.

Beispiele bieten dazu die spezielle Handballliteratur und besonders der DHB-Rahmentrainingsplan.

Und jetzt neu!

Das sportliche Konzept der HAB (Handballakademie Bayern)

Schlusswort:

Ein Konzept, also auch das Trainingskonzept der HAB, lebt, denn der Handball entwickelt sich weiter. Die Praxis, besonders die Welt- und Europameisterschaften und Olympischen Spiele, zeigen immer wieder neue Trends und damit Entwicklungsziele auf, die besonders im Jugend-Leistungstraining von Bedeutung sind.

Aus der Männer WM 2013 haben wir in das Konzept der HAB folgende drei wesentlichen, methodischen Konsequenzen eingearbeitet:

  1. Aktives Abwehrverhalten:
    - Passwege stören
    - Fintieren
    - Ballgewinne aus der Abwehr (individuell und kooperativ)

  2. Tempospiel:
    - Umschalten + 1. Bis 3. Welle
    - Tempowechsel, besonders gegen nicht formierte Abwehr

  3. Positionsangriff:
    - Individuelle Qualität
    - Angriffsprofile an individuellen Stärken ausrichten
    - Aus einer Auslösehandlung variabel gegen unterschiedliche Angriffsformationen spielen



1. Individualisierung

d.h. keine Mannschaft, kein Mannschaftstraining sondern Konzentration auf die individuellen Fertigkeiten. Leistungsdiagnostik, individuelle Trainingspläne für handballspezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten, sowie Athletik.


2. langfristig angelegtes Athletiktraining in jeder TE

bedeutet altersgerechte Trainingsbelastung, Zunahme der Spezialisierung und der Trainingseinheiten für Athletik.

3. Zielorientierung

Planung des langfristigen + individuellen Leistungsaufbaus. Ziele werden nach Standortbestimmung für die Gruppe und den Einzelnen festgelegt und orientieren sich an den Trainingsschwerpunkten


4. Jahrgangsdifferenzierung

Um neben der individuellen Leistungssteigerung auch die Persönlichkeit altersgerecht weiterzuentwickeln und die Leistungsbreite zu steigern hat sich die HAB für Gruppen gleichen Jahrgangs entschieden.

Ausnahme: Bei Eignung feste Übernahme jüngerer Jahrgänge in die höhere Altersstufe oder Zusammenlegung zweier Jahrgansstufen aus organisatorischen bzw. Kostengründen.


5. Bewerbungs- und Aufnahmeprozess

Potentielle Bewerber (z.B. Auswahlspieler, auffällige Vereinsspieler) werden durch HAB angesprochen und auf die Abgabe einer Bewerbung hingewiesen. Grundsätzlich kann sich jeder bewerben. Der Bewerber wird zu einem Kennenlerntraining eingeladen. Bei Eignung erhält er die Möglichkeit sich in der HAB anzumelden.

 

  • Keinerlei Abwerbeversuche innerhalb der Akademie
  • Keine Unterschiede bei Nationalität, Glauben, Hautfarbe, Können und Begabung. Jeder wird gleich behandelt. „Behandle jeden so, wie Du auch behandelt werden möchtest“.
  • Schiedsrichter-/Trainerentscheidungen werden ohne Kommentar akzeptiert. Gespräche können nach dem Training oder nach dem Spiel gesucht werden.
  • Absichtliche Fouls, Beschimpfungen, Beleidigungen oder Provokationen vor, nach oder während des Trainings / Spiels werden nicht geduldet. (Gilt auch für das Verhalten in den eigenen Vereinen)
  • Rechtzeitige Anwesenheit vor Trainingsbeginn, d.h. pünktlich zum Trainingsstart in der Halle. Absage an Trainer, falls keine Trainingsteilnahme möglich.
  • Training nur in HAB-Trainingskleidung.
  • Keinerlei Drohungen, Tätlichkeiten, unbeherrschtes Verhalten, Sachbeschädigungen, Diebstähle oder sonstige Straftaten. Der Konsum von Drogen, Zigaretten, Alkohol laut Jugendschutzgesetz ist verboten.
  • Respekt zwischen Trainern und Jugendspielern und unter sämtlichen Spielern der Akademie.
  • Respekt gegenüber Schiedsrichter, Gegner, Zuschauern. Wer Respekt verlangt, muss ihn auch gegenüber anderen zum Ausdruck bringen.
  • Ernsthaftigkeit in der Verfolgung des persönlichen Ziels Leistungshandball.
  • Gewissenhafte Ernährung, sowie das Bestreben, alles für die eigene Fitness zu tun.
  • Mittelpunkt der HAB-Jugendarbeit sind immer die Jugendlichen und deren sportliche und soziale Entwicklung.
  • Förderung der Selbstsicherheit durch Anerkennung, konstruktive Kritik und fachliche und soziale Kompetenz.
  • Disziplin und Verantwortungsbewusstsein bestimmen das Miteinander aller HAB- Mitglieder.

Vorwort

Die Handballakademie Bayern konzentriert sich auf die individuelle Ausbildung der Spieler ab der B-Jugend, älterer Jahrgang.

Voraussetzung für die Aufnahme in den Auswahlkader sind die gute Ausprägung der individuellen Fertigkeiten und der gruppentechnisch-taktischen Fähigkeiten unserer Sichtungskriterien: Athletik, Spielfähigkeit, Technik, Physis, Persönlichkeit.

In der Handballakademie Bayern wird mit zunehmendem Alter auch die Positionsspezialisierung fortgesetzt. Es werden individuell Schwerpunkte für Kreisspieler, Außenspieler und Rückraumspieler (mit RM) gesetzt.

Das Torwarttraining läuft beginnend mit dem Eintritt in die Handballakademie parallel mit eigenen Trainingsschwerpunkten. Ergänzend ist in die Handballakademie eine eigene Torwartschule integriert.

Neben der Verbesserung der individuellen Fähigkeiten achtet die Handballakademie Bayern auch auf die Umsetzung dieser in situationsgerechte Handlungen in die Spielpraxis und verbessert so auch kontinuierlich die Spielfähigkeit.

Selbstverständlich gehört zur individuellen Entwicklung auch die koordinative und konditionelle Weiterentwicklung des einzelnen Spielers.

Die Handballakademie Bayern sieht einen Schwerpunkt für ihre Arbeit im langfristig angelegten Athletiktraining. Dabei achten wir besonders auf die Entwicklung der Rumpf- und Ganzkörperstabilität. Zusätzlich zu gezielten Trainingsmaßnahmen geben die Athletiktrainer Hilfestellung und Hinweise zur Verbesserung der koordinativen und konditionellen Fertigkeiten (Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit).

Neben der individuellen Entwicklung in Technik und Taktik und der individuellen Spielfähigkeit, gehört die Persönlichkeitsentwicklung zu den Aufgaben der Handball Akademie Bayern.

  • Die Spielfähigkeit entwickelt die Handballakademie Bayern gezielt weiter. Hierzu verwenden die Trainer insbesondere das kooperative Spiel in Kleingruppen und die DHB-Grundspiele (4:4 und 5:5).
  • Hierbei lernen die Spieler insbesondere die Ausnützung der Spielfeldbreite und –tiefe und so verbessern wir gezielt das Zusammenspiel einzelner Positionen.
  • Dabei lernen die Spieler:
    • Auslösehandlungen durchzuführen
    • Auslösehandlungen zu erkennen und Folgehandlungen
    • Richtiges Timing
    • Antizipative Handlungen
    • Handlungsschnelligkeit (Entscheidungsverhalten) zu steigern
    • Verantwortung (Führungsrolle) zu übernehmen

 

Schwerpunkt - Spielfähigkeit

  • Die taktischen Grundkenntnisse für den Angriff:

1.0. Individuelles Spielverhalten
1.1. Torgefährliche Grundbewegungen
1.2. Glaubhafte Täuschungen
1.3. Richtiges Timing (mit dem Ziel „auf die Nahtstellen der Abwehr“ zu stoßen als gezielte Auslösehandlung)
1.4. Wahrnehmung der Auslösehandlung und folgerichtige Handlungsentscheidung, z.B. Parallelstoß oder Kreuzen

2.0. Zusammenspiel
2.1. Ausnützen der Spielfeldbreite
2.2. Angriff auf die Nahtstellen
2.3. Durchbruchsräume schaffen
2.4. Gezieltes Weiterspielen nach der Auslösehandlung (mit dem Ziel einen Stellungsvorteil / eine effektive Abschlusssituation zu schaffen)

  • Die taktischen Grundkenntnisse für die Abwehr:

1.0. Individuelles Spielverhalten
1.1. Richtige Abwehrstellung
1.2. Aktive, schnelle Beinarbeit
1.3. Antizipative Handlungsalternativen

2.0. Zusammenspiel
2.1. Ausrichten des gesamten Abwehrspiels zum Ball
2.2. Gezieltes Zusammenwirken von mehreren Spielern im Abwehrverband (Übernahme/Übergabe, Sichern...)
2.3. Fehler der Angreifer erzeugen, aktives Verteidigen (mit dem Ziel den Angriff in eine ungünstige Spielsituation zu zwingen (fehlerhaftes Abspiel, Wurffalle, technischer Fehler))

 

Schwerpunkt – Persönlichkeitsentwicklung (mit Sportpsychologie):

  • B-Jugend:
    • Kognitive Stärke entwickeln, Vermittlung von Konzentration und
    • Aufmerksamkeit
    • Fähigkeit zur Selbstorganisation
    • „Teamgeist“ entwickeln
  • A-Jugend:
    • Selbstregulation (z.B. mentale Stärke)
    • Willensqualitäten ( z.B. Zweikampfstärke)
    • Ausbildung zum Selbstvertrauen
    • Eigene Stärken und Schwächen erkennen
    • Mündigen Spieler entwickeln: Ich-Stärke und Einordnen in die Mannschaft

  • Sportpsychologie:
    • Vorstellungstraining
    • Entspannung und Aktivierung
    • Konzentration und Routinen
    • Motivation und Zielsetzung
    • Selbstbewusstsein/Umgang mit Angst
    • Team/Teambuilding


Schwerpunkt – Torwarttraining:

  • Entwicklungsstufe 1:
    Im Alter von E- und D-Jugendlichen sollten die Jugendtrainer gewährleisten, dass möglichst jeder Spieler Erfahrungen als Torwart sammeln kann. Keine frühzeitige Spezialisierung! Im Gegenteil: Der Jugendtrainer sollte sich bewusst Zeit lassen und beobachten, welcher Spieler Spaß am Torwartspiel findet bzw. welcher die besten Voraussetzungen mitbringt. In der Regel sind das Spieler, die selbst schwierige Bewegungsaufgaben sofort lösen, beim Handball- oder Fußballspiel zu den Besten gehören.

    Voraussetzung in diesem Alter:
    1. sportlich/motorisch vielseitig begabter Spieler
    2. gute koordinative Grundausbildung
    3. hervorragende Aktionsschnelligkeit
    4. mutig, d.h. keine Angst vor hart geworfenen Bällen

    So wird der Jugendtrainer frühestens im Alter von etwa 11-12 Jahren herausfinden, wer die Torwartposition fest übernimmt.

  • Entwicklungsstufe 2:
    Ab etwa 14 Jahren Beginn des systematischen Trainings:

    1. Der Schulung der Grundlagentechnik:
    - Stellungsspiel + Abwehr hoch, halbhoch, flach (Aufsetzer)
    - geworfener Bälle aus dem Rückraum
    - Stellungsspiel + Abwehr von Würfen von der Außenposition
    - Stellungsspiel + Abwehr von Würfen von der Kreisposition
    - Langpass (Gegenstoß)

    2. Weitere Förderung der konditionellen Anforderungen:
    - Rumpfkraft
    - Sprungkraft
    - Beweglichkeit / Gewandtheit
    - Grundlagenausdauer
    - Aktionsschnelligkeit
    - Reaktionsschnelligkeit

  • Entwicklungsstufe 3 (= HAB Jahrgänge):
    Erst wenn die Grundlagentechnik zufriedenstellend beherrscht wird, dann kann der Jugendtrainer die nächsten Technikziele anstreben:
    - Variationen der Grundabwehrtechniken und des Stellungsspiels
    - Heber-Abwehr
    - einbeinige Sprungabwehr
    - Gegenstoß-Abwehr
    - Freiwurf-Abwehr
    - Täuschungen

    Hinzu kommen dann auch taktische Grundlagen, wie die Abspracheregeln zwischen Torwart und Deckungsspielern ( Torwarteck und Abwehreck) und die Einflussnahme des Torwarts auf das Spiel:
    - Aufgabe des Steuern und Lenkens der Deckungsspieler
    - Einfluss auf den Spielrhythmus (Spiel schnell machen oder verzögern)

Trainingsschwerpunkte der HAB-Jahrgänge

Technik/Taktik:

B-Jugend (Jg 1 HAB):

  • Angriff:
    1. Individuelle Technik:
    - Angriffsgrundbewegungen auf bis zu 3 Positionen.
    - Laufwege-Stoßbewegung-Anlaufen der Nahtstellen.
    - 1:1, Durchbruch auf beide Seiten ( Haken ).
    - Torwurf - und Anspielvarianten.
    - Situationsgerechter Einsatz der Techniken.

    2. Gruppentaktik / Zusammenspiel:
    - Parallelstoß, Kreuzen, Doppelpass, Sperre, Sperre/Absetzen
    - Einlaufen, Ausgleichen.
    - Spiel mit verschiedenen taktischen Auslösehandlungen.
    - Grundspiele, 2:2, 3:3 mit Kreis..., besonders DHB-Grundspiele 4:4 , 5:5.

    3.Gegenstoß:
    - 1. Welle und 2.Welle, schneller Anwurf.
  • Abwehr:
    1. Individuelle Technik:
    - Regelbewegung im 3:2:1 - Abwehrverband + Hilfs- und Sicherungsaufgaben.
    - 1:1 - Abwehr: Stellung WH-Seite; + Bekämpfen mit Körper und Abdrängen).
    - offensiv , antizipatives Deckungsverhalten mit Zurücksinken bis 9m.
    - aktives Verteidigen individuell.

    2. Gruppentaktik / Zusammenspiel:
    - Übergeben / Übernehmen, Hilfs- und Sicherungsaufgaben, Versperren, Blocken.
    - Überzahl am Ballort !!

    3.Gegenstoß:
    - Schnelles Zurückziehen + Abwehr im Mittelfeld und in der Eröffnung.

 

A-Jugend (Jg 2+3 HAB):

  • Angriff:
    1. Individuelle Technik:
    - Angriffsgrundbewegungen auf bis zu 2 Positionen unter konditionellen und taktischen Zusatzbelastungen.
    - 1:1 , Durchbruch auf beide Seiten ( Haken ).
    - Torwurf- und Anspielvarianten.
    - Gezieltes Weiterspielen nach verschiedenen taktischen Auslösehandlungen.

    2. Gruppentaktik / Zusammenspiel:
    - Parallelstoß, Kreuzen, Doppelpass, Sperre, Sperre/Absetzen, Einlaufen, Ausgleichen.
    - Spiel mit verschiedenen taktischen Auslösehandlungen mit gezieltem Weiterspielen im
    Mannschaftsverbund.
    - Auslösehandlung mit gezieltem Weiterspielen + Entscheidungssituationen.
    - Verkürzung der Aufbauphase (Spieltempo variieren).

    3. Gegenstoß:
    - 1. Welle und 2.Welle, schneller Anwurf.
    - Weiterspielen aus 2. Welle und schneller Anwurf (mit und ohne Organisationsphase).

    4. Taktische Leitlinien:
    - Dynamisches Positionswechselspiel nach verschiedenen Auslösehandlungen.
    - Einführen einer Angriffskonzeption.
    - Spiel gegen offensive bzw. defensive Abwehrformationen.
    - Entscheidungssituationen und die Handlungsalternativen aufzeigen, richtig entscheiden auch bei
    höchstem Spieltempo.

  • Abwehr:
    1. Individuelle Technik:
    - Regelbewegungen im 3:2:1 und 6:0 – Abwehrverband + Hilfs- und Sicherungsaufgaben.
    - Defensives und offensives, antizipatives Abwehrspiel, insbesondere auf den Halbpositionen und Außen.
    - 1:1 – Abwehr: Stellung WH-Seite; (+ Bekämpfen mit Körper und Abdrängen).
    - Körpereinsatz.

    2. Gruppentaktik / Zusammenspiel:
    - Übergeben / Übernehmen, Hilfs- und Sicherungsaufgaben,
    - Versperren, Blocken.
    - Überzahl am Ballort !!
    - Absinken und Zurücksinken.

    3. Gegenstoß:
    - wie B-Jugend:
    - Schnelles Zurückziehen + Abwehr im Mittelfeld und in der Eröffnung.

    4. Taktische Leitlinien:
    - Lösungen gegen Formationswechsel im Angriff (z.B. bei Einläufen oder Übergängen).
    - Lösungen gegen spezielle Stärken des Angriffs ( z.B. Wurfstärkster Spieler, Spielmacher).
    - Lösungen gegen verschiedene Angriffsformationen bzw. Auslösehandlungen.
    - Aktives Abwehrspiel individuell und gemeinsam.

  • Positionsspezifische, individuelle Fähigkeiten:
    KR:
    - Ballannahme (ev. Einhändig) und Abdrehen zur WH und gegen die WH.
    - Raum für Anspiel freisperren.
    - Hinterlaufen, Sperren und Schirmen
    - Sperre-Absetzen.
    - Spielender und stehender Kreisläufer.
    - Abstimmung mit RM.

    AR/AL:
    - Eckenaußen und Linienaußen.
    - Laufwege bei offensiver und defensiver Deckung.
    - Verhalten in Abhängigkeit vom RR/RL.
    - Einlaufbewegungen mit Ball und gegen den Ball.

    Rückraum:
    - Kreuzen oder Parallelstoß.
    - Verlagern, Ausgleichen.
    - Durchbruch im Sprung.
    - Sprungwurf (auch verzögert) – nach 1,2,3 – Kontakten.
    - Kreisanspiel / Sperre-Absetzen.

    RM:
    - Wie Rückraum +Spielansage (Führungsaufgabe + Organisation).
    - Kreuzen mit Binden des Gegenspielers.
    - Torwurf nach 1-2 Kontakten und Wurfvarianten über die Lücke/Nahstelle.
    - 1:1 mit gezieltem Weiterspielen.
    - Variables Kreisanspiel (Sperre-Absetzen).

  • Aktives Verteidigen:
    Das Erlernen des „Aktiven Verteidigens“ ist in der Handballakademie ein Schwerpunkt im Abwehrtraining:

    1. Erkennen der eigenen Möglichkeiten (individuelle Techniken).
    2. Als Abwehrspieler aktiv sein.
    3. Erkennen günstiger Momente für aktive Abwehraktionen.
    4. Abwehrinitiative in großen Räumen übernehmen.
    5. Als Abwehrspieler intelligent agieren.

Athletik:

Grundlagenausdauer – spezielle Ausdauer Handball – positionsspezifische Ausdauer.

DHB-Stützpunkttrainingsprogramm mit 6-Wochenrhythmus:

Blöcke:
1. funktionelle Athletik
2. Grundkrafttraining
3. Schnellkrafttraining
4. Crosstraining (Mischung aus 1.-3.)

Langhanteltraining

Laufschule

Sprungschule

 

    •   Die Trainer setzen in ihrer Trainingsarbeit die Trainingskonzeption der Handball Akademie Bayern um und entwickeln diese weiter.

    •   Die Trainer sind sich ihrer Vorbildfunktion bewusst; dies gilt insbesondere für Leistungsbereitschaft und Zuverlässigkeit.

    •   Die Trainer arbeiten im Team, sowohl im zu betreuenden Jahrgang als auch in der HAB und arbeiten konstruktiv mit den Vereinstrainern zusammen.

    •   Die Trainer erarbeiten und lehren eine einheitliche Spielphilosophie und einheitliche Spielkonzeptionen bezüglich Angriff, Abwehr und Tempospiel.

    •   Die Trainer entwickeln individuelle Trainingspläne und saisonale Trainingspläne für die einzelnen Jahrgänge.

    •   Die Trainer entwickeln die Spieler individuell und altersgerecht im Aufbautraining 1, Aufbautraining 2 und z.T. Anschlusstraining.

    •   Die Trainer beachten die besonderen Anforderungen des Athletiktrainings und entwickeln die Athletik und Motorik kontinuierlich und gezielt.

    •   Die Trainer fördern den Torwart als eigenständige und wichtige Position.

    •   Die Trainer entwickeln gezielt Automatismen, wenn nötig und Kreativität, wenn möglich. Sie fördern die Eigeninitiative der Spieler für die eigene Leistung.

    •   Die Trainer fördern „Typen“ und bilden Spielerpersönlichkeiten heraus. Sie konzentrieren sich dabei auf: Anspruchsdenken, Identifikation, Leidenschaft und Abstimmungsfähigkeit.

    •   Die Trainer achten intensiv auf die nicht handballbezogene Ausbildung und schulische Entwicklung der Spieler.

    •   Die Trainer arbeiten mit Methodik:
      - 1 gegen 1
      - Kleingruppentraining
      - Spielformen
      (Individualtraining – Kleingruppentraining – Grundspiele/Spieltraining)

HAB - Individualisierung

Was bedeutet „Individuell Trainieren bzw. Fördern“ in der Mannschaftssportart Handball?

Die Entwicklung einer Mannschaft hat für die HAB keine Priorität. Die HAB konzentriert sich auf den einzelnen Spieler und möchte über diesen Weg das Niveau jedes einzelnen Handballspielers verbessern.

Um diese Förderung effektiv gestalten zu können, hat die HAB eine Zielsetzung (didaktische Vorgabe) für den individuellen Entwicklungsprozess in der HAB festgelegt. Alle in der HAB brauchen eine gemeinsame und klare Vorstellung dieser Entwicklungsziele, denn diese Vorgaben bestimmen direkt den Umsetzungsprozess.

Abhängig davon sind:

  • Aufnahme und Auswahl (Sichtung)
  • Aufbau einer Trainingseinheit (Trainingsorganisation)
  • Auswahl der Trainer (Trainerprofil)
  • Festlegung der allgemeinen individuellen Trainingsziele (Trainingsschwerpunkte)
  • Positionsspezialisierung (ab A-Jugend)
  • Zusammenarbeit der Trainer (Entwicklung einer von allen akzeptierten Spielkonzeption)
  • Trainingsmethodik (Bedeutung kognitives Lernen)
  • Korrekturschwerpunkte


Sichtungskriterien:

Bei der Sichtung konzentrieren wir uns bereits auf die Fähigkeit und Fertigkeiten des Einzelnen, unabhängig von seiner Spielposition. Wir suchen Talente mit Entwicklungspotential.

Pro Jahrgang wird die Anzahl der Spieler wir folgt begrenzt:

  • max. 18 Feldspieler + 3 Torhüter

Über die Aufnahme von förderungswürdigen Spielern entscheidet die Vorstandschaft mit den HAB-Trainern gemeinsam.
Die Trainer geben der Vorstandschaft in regelmäßigen Abständen einen Statusbericht über den Leistungs- bzw. Entwicklungsstand jedes einzelnen HAB-Spielers (Qualitätssicherung).

 

Die HAB-Definition für "Talent" lautet:

„eine sich noch in der Entwicklung zur Hochleistungsfähigkeit befindende Person, von der man aufgrund bisher erreichter sportlicher Leistungen oder diagnostizierter Person interner Leistungsbedingungen begründet annimmt, dass sie, falls sie sich einem nach neuesten Erkenntnissen durchgeführten Training unterzieht und unter leistungsfördernden Umweltbedingungen aufwächst, im Höchstleistungsalter in der Sportart Handball ein Leistungsniveau erreichen kann, das anerkannte sportliche Erfolge ermöglicht.“

Dabei werden allgemeine und handballspezifische Leistungsfaktoren unterschieden.

Die HAB-Sichtungskriterien umfassen die folgenden Leistungsfaktoren:

  • Athletik
  • Spielfähigkeit
  • Technik / Koordination
  • Physis / Körperbeschaffenheit
  • Persönlichkeit

 

Im Bereich Athletik sind folgende Kriterien wesentlich: Stabilität, Dynamik, Sprung- und Wurfkraft, Koordination (mit/ohne Ball).

Im Bereich Spielfähigkeit sind es: Wahrnehmung, Antizipation, Umschaltfähigkeit, Timing, Ballsicherheit, Handlungsschnelligkeit.

Im Bereich Technik wird unterteilt in spezifische Fähigkeiten und Fertigkeiten für den Angriff und Abwehr. Besonderes Augenmerk liegt auf dem aktiven Verteidigen.

Im Bereich Physis sind es: Körpergröße, Robustheit, muskuläre Konstitution.

Im Bereich Persönlichkeit beobachten wir: Willensstärke, Teamfähigkeit, Führungseigenschaften



Hinweis:

Auf Rückraum-Rechts und Rechts-Außen werden vorwiegend Linkshänder eingesetzt. Die Sichtung von Linkshändern nimmt daher einen besonderen Stellenwert ein.

Aufgrund des schnellen Längenwachstums haben gerade größere Spieler in den Bereichen Athletik und Technik/Koordination Schwierigkeiten und Nachteile gegenüber kleineren Talenten. Hinzu kommen Spätentwickler und Quereinsteiger, denen ein spezifisches Bewegungsmuster noch fehlt. Die Bewegungen wirken in diesem Fall ungelenk und werden extrem unökonomisch durchgeführt. Diese Defizite lassen sich allerdings mit einem gezielten Athletik- und Koordinationstraining stark verbessern.

Trainingsorganisation:

Die Trainingseinheiten der HAB beinhalten verbindlich immer 4 Hauptabschnitte, die selbstverständlich durch die Trainer situations- und zielgerecht ergänzt oder verbunden werden:

  • Verbesserung der Spielfähigkeit durch Spielformen
  • Technik- und Koordinationstraining (auch: TW-Training)
  • Technisch-taktische Spielformen (Kleingruppe, Grundspiele, Entscheidungstraining)
  • Athletiktraining

 

Aufbau einer Trainingseinheit (120 Min):

  • (1) Spielformen (Aufwärmen und Verbesserung der Spielfähigkeit) + (2) Dehnen + (3) Technik, Koordination, positionsspezifische Bewegungsabläufe (30 Min)
  • (4) Kleingruppenarbeit, Grundspiele, Entscheidungstraining (technisch-taktische Inhalte) - 3 Gruppen a 20 Min im Wechsel: 2 Gruppen technisch-taktische Inhalte und 1 Gruppe im Athletiktraining, (60 Min)
  • (5) Spielen: Überschlagspiele, Zielspiel, Spiel unter realistischen Bedingungen (30 Min)
  • TW-Training läuft parallel zu 3. + 4. + 5. (TW gehört auch in eine Athletikgruppe)

 

HAB-Trainer:

Die Trainer der HAB sind sowohl in die Analyse eines Spielers als auch in die Gestaltung des individuellen Entwicklungsprozess verantwortlich eingebunden. Dies verlangt besondere Qualitäten:

  • Vertiefte Kenntnisse technisch-taktischer Anforderungen an den Einzelspieler.
  • Vertiefte Kenntnisse der handballspezifischen Techniken.
  • Spezielle Kenntnisse des motorischen Lernprozesses und der Trainingslehre (besonders Kenntnisse über die Zielgruppe der Heranwachsenden).

Hierbei ist davon auszugehen, dass der Trainer neben entsprechender Erfahrung als Trainer auch als Spieler möglichst hochklassig gespielt hat. Er hat so die technisch-taktischen Anforderungen am eigenen Leib kennengelernt. Nicht unwichtig ist dabei auch die Vorbildfunktion.


Trainerprofil:

  • Persönliches:
    männlich
    Alter: 25 - 45 Jahre
    Aktive Spielererfahrung höher als LL (BayL.), gewünscht Bundesliga
    Zeit für Sichtung
  • Ausbildung:
    B-Trainer (A-Trainer gewünscht) oder Sportlehrer
    Trainererfahrung im Erwachsenen Leistungsbereich (männlich) und Jugendbereich
  • Fähigkeiten:
    Vorbild in allen Bereichen
    entwicklungsorientiertes Denken
  • Kenntnisse:
    Kenntnisse des motorischen Lernprozesses
    Besondere Kenntnisse individueller Fähigkeiten/Fertigkeiten der einzelnen Positionen
    Kenntnisse zur Entwicklung von Persönlichkeit und Leistung
    DHB-Rahmenkonzeption
    Trainingsmethodik (Entwicklung der Spielfähigkeit und der individuellen Fähigkeiten)
    Vertiefte Kenntnisse des Aufbautrainings 1 + 2


Festlegung der allgemeinen individuellen Trainingsziele:

  • Wesentliche Einflussgrößen sind:
    • DHB Rahmentrainingskonzeption
    • HAB-Individualisierung
    • Positionsspezialisierung

  • Die HAB konzentriert sich auf das übergeordnete Ziel:
    • Verbesserung der individuellen Spielfähigkeit.
    • Erfolgreicher Einsatz des Handlungsrepertoires in variablen Spielsituationen

 

Die Schulungsschwerpunkte ergeben sich daraus:

  • Technik / Koordination
  • Athletik
  • Abstimmung/ Zusammenspiel (Kleingruppe bis 3 Spieler)
  • Wahrnehmung und Antizipation
  • Entscheidungsverhalten und Handlungsschnelligkeit

 

Gemäß dieser Schwerpunkte wurde die Spielphilosophie und Spielkonzeption der HAB bezüglich Angriff, Abwehr und Tempospiel untersucht und die sich daraus ergebenden individuellen Anforderungen besonders bezüglich Abstimmung und Zusammenspiel wurden herausgearbeitet und als Entwicklungsziele formuliert:

  • Laufwege allgemein auf den einzelnen Positionen (Angriff u. Abwehr)
  • Laufwege und Torgefährlichkeit in der Auslösehandlung
  • Laufwege mit dem Ziel 1:1
  • Aktive Gestaltung des Angriffsraumes (Gegner Hinstellen)
  • Variabilität der Folgehandlungen
  • Antizipationsmöglichkeiten in der Abwehr
  • Aktives Verteidigen

 

Positionsspezialisierung:

  • Die Positionsspezialisierung spielt in unserem Eingangsjahrgang keine Rolle mit Ausnahme der Torhüter.
  • Die Spieler sollen möglichst viele unterschiedliche Positionen besetzen und Lernerfahrungen sammeln.
  • Erst in der A-Jugend kommt zunehmend die Konzentration auf 1-2 Positionen hinzu.
    Diesen Spezialisierungsprozess gestalten Trainer und Spieler nach körperlich-athletischer Eignung und Neigung des Spielers.
  • Mannschaftstaktische Überlegungen spielen keine Rolle.

 

Zusammenarbeit der Trainer:

Wie bereits in den Leitlinien für HAB – Trainer aufgeführt und aus den obigen Zeilen ablesbar, ist die Zusammenarbeit der HAB-Trainer unabdingbare Voraussetzung für den Erfolg der Handballakademie Bayern.

Das Erfolgskriterium ist der gut ausgebildete Spieler, der, wenn er aus der Jugend in den Seniorenbereich aufsteigt, möglichst hochklassig angefordert wird bzw. Angebote erhält.

Ergänzung zum Trainerprofil: „Stark ausgeprägte Teamfähigkeit“ Kein Einzelgänger, kein Erfolgs- oder Titeljäger, kein Alleinherrscher oder Alleswisser.


Trainingsmethodik:

Aufgrund der besonderen didaktischen Vorgaben und wissenschaftlicher Ergebnisse zum motorischen Lernprozess ergeben sich wichtige Schlussfolgerungen für die Methodik des Trainings:

  • Technikverbesserungen ganzjährig ausrichten
  • Schwerpunkte im Zusammenspiel im 6+1-Wochenrhythmus trainieren für bestimmte Kleingruppen (2-3 Schwerpunkte, 6 Wochen wiederholt trainieren und 1 Woche Regeneration)
  • Kognitive Trainingsbausteine einsetzen
  • Wahrnehmungs- und Entscheidungstraining
  • Spielen lernen über Spielformen aber auf die Schwerpunkte abgestimmte Übungsformen intensiv einsetzen



Korrekturschwerpunkte:

Die Korrektur ist das wichtigste Haupthandwerkszeug der Trainer. Diese richtig eingesetzt, führt zu rascher Leistungssteigerung der Spieler.

Die HAB – Trainer achten hierbei besonders auf die definierten individuellen HAB-Kriterien und im Einzelfall auf die festgelegten Ziele im individuellen Trainingsplan

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